"Die letzte Zigarette" - Kopf aus Tabak von G. Görlich
Büste aus Tabak

Wissenspool

Stärke

Wie beschrieben, entsteht unter dem Einfluss des Sonnenlichts aus CO2 und Wasser Glucose. Sobald an sehr hellen Tagen mehr Glucose aufgebaut wird, als die Leitungsbahnen im Blatt nach den anderen Verwendungsstellen abzubefördern vermögen, sorgen weitere Fermente dafür, dass Glucose in Stärke umgewandelt wird. Dies lagert sich zwischen dem Chlorophyll in Form von kornartigen Gebilden ab. Glucose ist nur in heißem Wasser löslich, bei den üblichen Außentemperaturen nicht. Die Pflanze ist also bestrebt, stets einen gewissen Zuckerspiegel zu erhalten und beantwortet jede Überschreitung mit Stärkebildung. Aus diesem Grund wachsen die besten Tabakqualitäten auch im Halbschatten und nicht in der prallen Sonne.

Da eine solche Überproduktion, wie überhaupt jede Zuckerbildung, nur bei Tageslicht vor sich gehen kann, setzt zur Erhaltung des Zuckerspiegels mit Anbruch der Dunkelheit wieder eine gegenläufige, von Fermenten gesteuerte Entwicklung ein: Die gespeicherte Stärke wird zu Glucose abgebaut. Das Ferment Amylase baut zunächst die Reserven zu Malzzucker und das Ferment Maltase diesen wieder zu Glucose ab. Der Stärkegehalt der Blätter ist also abends nach einem hellen Tag besonders groß; am Morgen aber, nach dem Abbau während der Nacht, weist er wesentlich niedrigere Werte auf.

Die Stärke stellt chemisch ein Kondensationsprodukt der Glucose dar, bei dessen Bildung sich jeweils unter Wasserabspaltung sehr viele Glucosemoleküle kettenartig vereinigen:

Glucose = Stärke + Wasser.
x C6H12O6 = (x·C6H10O5) + H2O

Tabake der sauren Reihe können noch gewisse Mengen an Stärke enthalten. Alkalische Zigarrentabake sind im wesentlichen davon befreit, weil bei ihnen infolge der langsamen Trocknung und der folgenden Fermentation die Stärke unter Abbau zu Glucose beseitigt wurde, und zwar durch deren Veratmung, d.h. Verbrennung zu Kohlendioxid und Wasser. Einen Einfluss auf die Qualität des Tabaks hat die Stärke in kleinen Mengen nicht: Der Stärkegehalt fermentierter Tabake liegt zwischen 0 und 2,5%.

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