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Hemi-Zellulosen

Unter Hemi- oder Halb-Zellulosen versteht man Stoffe, die zwischen den Reservekohlehydraten und den im nächsten Abschnitt beschriebenen Gerüstsubstanzen stehen - sie dienen der Pflanze je nach Reifegrad sowohl dem einen als auch dem anderen Zweck. Im Gegensatz zu den Zellulosen und dem Lignin können sie durch Fermente wieder in Glucose abgebaut und damit in den Ernährungskreislauf eingeschaltet werden, sobald der normale Nachschub aus dem Assimilationsvorgang versagt. Zu unterscheiden sind Pektine und Pentosane.

1. Pektine (Glucuronsäuren)
sind bei den Vorgängen der Zellteilung wesentlich beteiligt, indem sie das Material für die Trennwand zwischen Mutter- und Tochterzelle liefern. Sie bilden eine Membrane, die für den Stoffaustausch zwischen Zellinhalt und die durch den Saftstrom herangeführten Nährstoffe von Bedeutung sind, gleichzeitig verbinden sie alle Zellen kettenartig miteinander und gehören damit zu den Stoffen der Gerüstsubstanz. Da sie durch Fermente notfalls abgebaut werden können, stehen sie zwischen den Reservekohlehydraten und den Gerüstsubstanzen. Der Pektingehalt trägt zur Geschmeidigkeit des Tabaks bei. Chemisch betrachtet, stellen die Pektine hochkomplizierte Verbindungen dar, in denen Glucosereste und andere Zuckerarten als Bausteine verwendet sind. Ein wichtiges Spaltprodukt ist die Pektinsäure, deren Karboxylgruppen mit Methanol verestert sind. Sie ist für den Methanolgehalt im Tabakrauch beim Verglimmen des Tabaks mit verantwortlich.

2. Pentosane
sind Bestandteile der Zellwände, in denen kettenartig eine große Zahl von Molekülen verbunden sind, die ihrerseits aus einer Reihe von 5 Kohlenstoffatomen bestehen. Sie entstehen unter Abspaltung eines endständigen Kohlenstoffatoms aus der Glucose. Das Material dazu liefern die Spaltprodukte der Pektine. Der Gehalt des Tabaks an Pentosanen schwankt z.B. in Orienttabaken zwischen 1,6 und 3,3%, wobei mit steigendem Gehalt die Qualität des Tabaks sinkt.

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