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Zum Verbot von Wasserpfeifentabak

Ob in London, Berlin oder mitten in Paris: Selbst in noblen Restaurants wird geblubbert, die Wasserpfeife ist längst zum Kultobjekt geworden. Es gibt - vielleicht neben der Pfeife - kaum ein anderes Rauchgerät, das eine derartige Gelassenheit und weltliche Ferne verbreitet.

Seit Anfang 2004 ist der Shishakult zumindest in Deutschland in Gefahr: Die Lebensmittelaufsicht entdeckte plötzlich, dass Wasserpfeifentabak mehr Feuchthaltemittel enthält als gesetzlich zugelassen. Lebensmittelkontrolleure gehen von Shop zu Shop und lassen Händler die Kenntnisnahme des faktischen Wasserpfeifentabak-Verbots unterschreiben - das Angebot dünnt sich langsam aus. Dabei ist nicht einmal geklärt, ob Wasserpfeifentabak zu den Rauchtabaken zählt: Der Schuss auf die Shisha-Tabakhändler könnte nach hinten losgehen, da etwa für Kau- oder Schnupftabak auch andere Vorgaben gelten.

Die Aktion der Lebensmittelaufsicht wirft aber auch ein schlechtes Licht auf den kommerziellen Shishatabak: Er ist nicht nur teuer, sondern mit bis zu einem Drittel Glyzerin, Glukosesirup, Glykol und andere Feuchthaltemittel gespickt, die ihn über mehrere Jahre benutzbar halten sollen. Hinzu kommen Verdickungsmittel, Konservierungsstoffe und Aromen, die nach den chemischen Prozessen während eines langen Transports und längerer Lagerung nicht selten ein Bukett von Waschmittel oder Hundekot verströmen - die einschlägigen Internet-Foren sind voll von derartigen Berichten.

Die privaten Tabakanbauer betrifft dies alles nicht, der verarbeitete Tabak wird frisch verwendet und benötigt keine Zusatzstoffe. Alle gesetzlichen Regelwerke beziehen sich außerdem auf gewerblich gehandelte Tabakwaren, zuhause ist letztlich alles erlaubt. Schleppend kommen inzwischen auch neue Tabaksorten auf den Markt, die den Vorgaben der Tabakverordnung genügen. Wer jedoch einmal selbst Wasserpfeifentabak hergestellt hat, wird das ausgedünnnte Angebot kaum vermissen.

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